Montag, 14. März 2011

Lundhags Syncro MID/( High) Erfahrungsbericht und Test

Lundhags Syncro Erfahrungsbericht

Da dieser Test recht umfangreich ist, zunächst eine Übersicht über diesen Blogpost:
  • Ausführliche Beschreibung des Syncros
  • Herstellerdetails des Lundhags Syncros
  • Erfahrungsbericht und Test zum Syncro
  • Fazit
  • Bilder
Im Februar 2011 machte ich mich auf, um zu Fuß den Connemara Nationalpark in Westirland zu erkunden. Die dortige Landschaft ist geprägt von viel Niederschlag, großen Heide- und Moorgebieten und dem rauen westirischen Seeklima. Ideale Bedingungen also, um den Lundhags Syncro Wanderschuh ausgiebig zu testen: Torf, Moor, Matsch, Wasser und Regen ohne Ende. Meine Erfahrungen möchte ich hier kurz teilen:

Zunächst eine ausführliche Beschreibung des Lundhags Syncros:

Der Lundhags Syncro Mid/High Boot ist das aktuelle High-End Modell der Lundhags Schalenstiefel-Familie  und mit einem Preis von ~449€ (High) bzw. 399€ (Mid) Version auch der teuerste Schuh von Lundhags.
Lundhags-typisch ist der Syncro zwar ebenfalls ein Schalenstiefel ohne Innenfutter (Dies bildet man sich durch Socken selbst), jedoch ist das Leder an manchen Stellen nicht einlagig sondern dreilagig: An der Ferse und am Stiefel-Schaft ist zwischen dem robusten Vollnarbenleder der Außenseite (1. Lage) und dem feinen Lederfutter der Stiefelinnenseite (2. Lage) noch eine Einlage aus Neopren (3.Lage) einlaminiert („Neoshaft"). Diese Einlage sorgt für eine besondere Stabilität und Steifheit des Schuhs im Vergleich zu den einlagigen Lundhagsstiefeln, gleichzeitig vermittelt die Einlage teilweise das bequeme Tragegefühl eines gefütterten Wanderschuhs. Vor allem in schwerem Gelände ist das Neoshaft-System von großem Vorteil, da es den Fuß und den empfindlichen Knöchel durch die erhöhte Steifheit und das dickere Leder zuverlässig gegen Steine und Verletzung schützt. Ein spezielles Neoprenkissen optimiert zwischen Schuhboden und Schaft den Fersengriff und bietet dem Fuß noch stabileren Halt im Schuh und dadurch erhöhte Trittsicherheit und Kontrolle.

Herstellerdetails des Lundhags Syncros:


Kugelgelagerte Schnürung des Lundhags Syncro
Gebaut ist der Lundhags Syncro auf den Opti-Leisten (schmal & hoch), eine bewährte Vibram® Traction Sohle sorgt für die nötige Trittsicherheit in jedem Gelände. Die Schuhbasis ist aus dickem, robustem und warmem Certech 4.0 Zellgummi gefertigt, der Schaft ist aus Neopren (NeoShaft™) und Vollnabenleder, dies sorgt für sicheren Fersenhalt (Heel Fit Control – HFC) sowie ein bequemes Tragegefühl und schnelleres Einlaufen der Stiefel. Die Schafthöhe des Lundhags Syncro Mid’s beträgt 23cm, das Gewicht  870 g (pro Stiefel/Mid). Die Lundhags Syncro High’s haben eine Schafthöhe von 31 cm bei 960g. Das Schnürsystem ist an den wichtigen Laschen kugelgelagert. Standartmäßig sind die Beta-Fit Wollinnensohlen eingelegt.

Erfahrungsbericht und Test zum Syncro:

Einlaufen 

Beta-Fit Innensohle & Neoprengefüttertes Leder
Ich trug den Lundhags Syncro in Kombination mit einem „Sockenpack Trekking“ von Lundhags (dünnes Paar Lundhags Liner Socks und darüber ein dickeres Paar Lundhags Outdoor Mid Socks). Da ich mit dem Lundhags Ranger und älteren Lundhagsmodellen schon einige Erfahrungen gesammelt hatte, erwartete ich aufgrund dieser Erfahrungen auch mit dem Syncro auf den ersten Kilometern meiner Tour schmerzende Füße und Blaßen – doch die blieben bis jetzt aus. Auf bisher ca. 85 125 Kilometern lieferte der Syncro keine nennenswerten Blaßen oder Fußbeschwerden. Ich vermute, dass der im Vergleich zu anderen Lundhags Schalenstiefeln dickere und festere dreilagige Schaft aus Neopren und der besser Fersenhalt des Lundhags Syncros für weniger Blaßen und ein besseres Tragegefühl sorgen, vielleicht liegt das auch nur an meiner Fußform. Der Lundhags Syncro passte mir im Vergleich zu anderen Lundhagsschuhen auf Anhieb am Besten und ist bisher der einzige meiner Lundhags-Stiefel der kein schmerzhaftes Einlaufen mit sich brachte.

Verarbeitung und Qualität des Lundhags Syncro

Ich habe den Schuh noch keinem Langzeit-Test unterzogen, daher kann ich bisher nur einen ersten Eindruck über die Verarbeitung und Qualität weitergeben.
Die Verarbeitung ist, wie von Lundhags gewohnt, perfekt. Bis ins kleinste Detail wird der Stiefel allerhöchsten Ansprüchen gerecht und man sieht dem Stiefel an, dass er nach höchster Handwerkskunst gefertigt wurde. Der Zellgummi ist sauber verklebt, die Nähte sauber vernäht. Die Ringe und Haken für die Schnürsenkel sind sauber vernietet, die für den Zug wichtigen Ringe verfügen über Kugellager um das Schnüren zu erleichtern. An der Schuhinnenseite sind die Nieten der Schnürung sauber im Leder versenkt. Man sieht dem Syncro die hohe Verarbeitungsqualität an – jedoch muss die Zeit zeigen, dass sich der bisherige Eindruck auch in der weiteren Praxis bestätigt, bisher tut er das jedenfalls.

Wasserdichte

Vibram-Sohlen und dickes Certech 4.0 am Lundhags Syncro
Keinerlei Beanstandungen. Bekanntlich wird bei Lundhagsschuhen bewusst auf Membranmaterialien wie Goretex & Co. verzichtet, trotzdem hielt der Syncro beim Dauereinsatz in Moor und Matsch zuverlässig dicht. Auf dem von Wasserläufen unterspülten Torfboden brach ich zudem ab und an in unterirdische Wasserläufe ein, so dass die Wanderschuhe kurzfristig komplett „geflutet“ wurden.
Voraussetzung für dauerhaft trockene Füße ist natürlich die beim Syncro gegebene tadellose Verarbeitung des Schuhs und die langfristige und richtige Pflege des Lundhags Syncros.

Atmungsaktivität & Fußklima

Beim Wandern lag die Temperatur bei ca. 8°C, das Fußklima im Syncro war angenehm warm. Bemerkbar machte sich das im Vergleich zum Lundhags Ranger dickere und besser isolierende Certech 4.0 des Lundhags Syncros, das an den Sohlen und am Zellgummi nochmal zusätzlich isoliert ist und bei kälteren Temperaturen besser warm hält, bei wärmeren Temperaturen im Sommer konnte ich den Syncro bisher nicht testen.

Mein Fazit zum Lundhags Syncro

Mit dem Syncro Boot gelingt Lundhags ein perfekter Kompromiss: Durch den Einsatz einer dünnen Lage Neoprens an Schaft und Ferse wird der Tragekomfort des Schuhs im Vergleich zu den einlagigen Lundhagsstiefeln merklich gesteigert. Ebenfalls wird dadurch der Fußhalt erheblich verbessert und die größere Steifheit und Dicke des Schaftes erhöht den Schutz des Knöchels und Fußes in rauem und steinigem Gelände im Vergleich zu einlagigen Lundhagsstiefeln.
Gleichzeitig bleibt der Lundhags Syncro immer noch ein typischer, ungefütterter Lundhagsschuh, der die Vorteile des Prinzips der Lundhags-Schuhe voll nutzt. Dadurch ist der Lundhags Syncro Mid /High der perfekte Stiefel für den Einsatz in schwerem Gelände abseits der Wege, auf langen Touren durch die Wildmark, durchs moorige und nasse Fjäll etc. . Er ist eindeutig mein bisheriger Lieblingsstiefel von Lundhags.
Der Preis des Syncros ist natürlich sehr hoch, jedoch relativiert sich dieser, wenn man die hohe Wertigkeit des Lundhags Syncros und die Qualität im Vergleich zu anderen Wanderschuhen betrachtet, der Syncro ist eine Investition fürs Leben.
Langzeiterfahrungen kann ich nach bisher 85 125 gegangen Kilometern noch nicht bieten, diese werden zur entsprechenden Zeit nachgereicht. Stand: Februar 2011 März 2011.

Bildergalerie des Lundhags Syncro


Links zum Lundhags Syncro


Fragen oder eigene Erfahrungen zum Lundhags Syncro? Bitte nutze die Kommentarfunktion!

2 Kommentare:

  1. I am living in Korea.
    I cannot English well.

    I purchase the Syncro Mid Boot .
    But Lundhags products is not a shop in Korea,
    It will not know a size.

    I use the case UK 10.5 (EU 45) sizes of Meindl products.
    And it uses the case UK 9.5 (EU 43) sizes of Lowa Tibet products.
    When I purchases Lundhags products, must select what kind of size?
    I will be able to select a size and make assist.

    To the reel which crawls your reply.
    benzeclassic@naver.com
    thanks.

    AntwortenLöschen
  2. Bei meinen Syncros hat sich nach nicht mal zwei Jahren ein hässlicher Qualitätsmangel offenbart. Es wurden unterschiedliche Lederqualitäten für beide Schuhe verwendet, das Leder des rechten Schuhs war weicher und zog Wasser wie ein Schwamm. Das Leder des linken war dagegen robust und dicht.

    Die folge war, dass der rechte Schuh bereits nach wenigen Minuten Wasser ins Innere eindringen ließ während der linke noch dicht gehalten hat. Des Weiteren entdeckte ich zwei gerissene Nähte unten an der Zunge, jeweils am linken und rechten Schuh. Die Nähte wurden durch die Schnürsenkel durchgescheuert. Was soll das bitte???

    Eine Reklamation brachte nach über einem Monat Wartezeit ein neues Paar. Nach inzwischen über 60 Kilometern Einlauf-Distanz drückt der linke Schuh immer noch unangenehm auf den Fußspan und der rechte auf den äußeren Knöchel. Ich gebe zu, dass meine Fuß-Geometrie ihre Eigenarten aufweist aber solche Probleme gibt es bei mir erst seit ich die Syncros trage, obwohl das erste Paar beim Tragekomfort keine Wünsche offen ließ... Tja... Was soll das?

    AntwortenLöschen